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Reisebeschreibungen: gruesse aus peru und bolivien (O-Text Email Raik)
ich wuensche euch einen wunderschoenen tag und melde mich mit meinen erlebnissen der letzten tage bei euch.
diese verbrachte ich in peru mit dem naeheren kennenlernen der alten inka kultur.
nachdem ich das diesjaehrige osterfest in lima verbrachte, flog ich danach nach cusco, in die alte hauptstadt der inkas. cusco ist
eine wunderschoene, mit touristen ueberfuellte stadt. das verwundert mich auch nicht, da die alten zeugnisse der inkas hier noch
sehr gut zu erkennen sind. so sind die grundmauern alter inkatempel und gebaeude als fundament fuer die kolonialbauten der
spanier genutzt worden. das witzigste daran ist, das die alten inkamauern erdbebensicher gebaut wurden und von der technik und
raffinesse dem baustil der alten spanier weit ueberlegen waren. cusco wurde, nachdem die spanier das land erobert hatten oft von
erdbeben heimgesucht und immerwieder mit viel muehe aufgebaut. oft standen nach erzaehlungen nur noch die grundmauern der
inkas (wem wunderts).
das alte inkareich gruendete sich aus vielen alten praekolumbianischen kulturen. komischerweise sprechen die peruaner von alten
praeinkakulturen. na, wie dem auch sei!?
das reich der inkas reichte von nordecuador bis nach zentralchile, von der pazifikkueste bis ins amazonasgebiet und teilte sich
entsprechend der himmelsrichtungen in vier teile. der mittelpunkt oder auch der nabel der damaligen welt war cusco, wo auf dem
zentralen platz die strassen aus den vier inkaprovinzen zusammenfuehrten. das inkaimperium stand mit macht und glanz dem alten
roemischen reich in nichts nach. so waren die daecher der tempel und der und der gebaeude des koeniglichen clans mit gold
ueberzogen und der zentrale platz ( plaza de arma) mit einer riessigen goldkette begrenzt, in deren mitte nur personen der
koeniglichen kaste zutritt hatten. inka - das war der name des koenigs und die inkas verkoerperten personen, die koenigliches blut
hatten bzw. die sich durch besondere leistungen in eine zweite, darunterliegende kaste hochgearbeitet haben.die bluetezeit der
inkas war ca von 1050 bis 1532 unserer zeit. zusammengerechnet mit den praeinkakulturen und voelkern dauerte diese epoche
3000 jahre. das ist schon enorm!
als die spanier das land 1533 eroberten, pluenderten sie fast die gesamten gold- und silberschaetze der inkas und verschifften sie
ins mutterland, so dass von den damaligen reichtuemern heute nich mehr sehr viel zu sehen ist, ausser die geniale bauweise .
wir hatten also sehr viel in cusco und umgebung zu entdecken! deshalb waren wir eine woche lang jeden tag auf tour , um die
wichtigsten zeitzeugen zu besuchen. in der naeheren umgebung von cusco besuchten wir die tempelanlage von tambomuchay, eine
anlage die noch sehr gut erhalten ist und wo das wassersystem noch perfekt funktioniert-erstaunlich! von dieser tempelanlage
konnten wir bereits die naechste sehen, pukapukara. sie diente wohl mehr militaerischen zwecken. von dort aus wanderten wir
richtung cusco, zu dem tempel der sonne und des mondes. das waren tempel, die in einem riessigen fels geschlagen und angelegt
waren.von da aus ging es ueber die tempelanlagen von q.engo zur festung saqsaywaman. diese festung oberhalb von cusco diente
ausschliesslich militaerischen zwecken und sollte die stadt schuetzen. dort erlebten wir einen der schoensten sonnenuntergaenge auf
unserer tour. oben auf dem berg der anlage stehend, umgeben von einem alten gemauerten inkakalender und im hintergrund die
hohen gruenbewachsenen berge in einem warmen und einzigartigem licht.(auf diese dias und fotos bin ich echt gespannt)
absoluter hoehepunkt war der besuch von machu picchu, einer komplett erhaltenen inkastadt ca 120km von cusco entfernt. diese
stadt liegt im hochlanddschungel auf einem 400m hohen bergruecken des berges machu picchu, von dem die stadt ihren namen
hat. es ging also mit dem zug von cusco nach aquas calientes.die zugfahrt dorthin war ein durchgeschuettle ohnes gleichen, und das
fuer 30 dollar. die zugstrecke ist in amerikanischer und chilenischer hand. wem wundert dann noch dieser preis!? nach ueber vier
stunden waren wir dann endlich da. aquas calientes, ein kleines dorf unterhalb des berges gelegen und voll auf tourismus eingestellt.
verbrachten den nachmittag dort mit dem besuch der heissen quellen und baden und am naechsten morgen(noch vor dem
aufstehen) fuhren wir mit dem bus hoch nach machu picchu. eintritt normalerweise 20 dollar, fuer uns ,dank unseres
studentenausweises nur die haelfte. ich war ganz aufgeregt, da mit diesem besuch einer meiner groessten traeume/wuensche auf
unserer tour , in erfuellung ging. der anblick war ueberwaeltigend!!!! ich konnte mich nicht satt sehen an so viel schoenheit und
genialitaet.da wir sehr frueh oben waren, gab es fast keine touristen und in meiner phantasie stellte ich mir vor, wie die menschen
hier wohl gelebt haben muessen. diese stadt wurde 1911 wissenschaftlich entdeckt. von deren existenz wusste man seit bestehen
dieser anlagen. da hiram bingham, der chef der damaligen expedition in ueber 200 holzkisten diese stadt vollstaendig
auspluenderte, sind nur noch die ruinen zu besichtigen. die geister streiten sich um die bedeutung dieser geheimnisvollen stadt.
einige sagen, sie sei das religioese zentrum gewesen, andere sagen sie sei die sommerressidenz des inkas gewesen und andere
wiederum sagen, es sei eine stadt der gelehrten gewesen,eine art universitaet. eines steht jedoch fest, dass 75% der dort
gefundenen skelette frauen waren. alles andere ist spekulation und somit wird wohl das mystherium der geheimen inkastadt vorerst
bestehen bleiben.
wir haben in verschiedenen fuehrungen sehr unterschiedliche und phantastische geschichten gehoert. manche klangen sehr
einleuchtend, manche sehr utopisch. einleuchtend klang z.b., das die kommunikation von cusco bis machu picchu nur 20 min
gedauert haben soll. zwischen diesen 2 punkten gibt es so viele stuetzpunkte im zickzack angelegt, dass es mit rauchzeichen und
silber bzw. goldplatten, die sich im sonnenlicht reflektierten, gut moeglich waere... auch soll es zwischen cusco und
saqsaywaman(der festung oberhalb von cusco) eine grosse tunnelanlage geben, mit verschiedenen abzweigungen. wissenschaftler
haetten wohl versucht, diese zu erkunden und sind allesamt umgekommen. die unglaublichste geschichte die wir jedoch hoerten,
war - das cusco und machu picchu mit einem unterirdischem gang verbunden sein soll. wer weiss es schon genau??? ich traue den
inkas, nachdem ich die alten und gut durchdachten anlagen gesehen habe alles zu (auch das).
zur geschichte der alten inkas gaebe es noch so viel zu erzaehlen. habe mich sehr viel belesen, doch das wuerde heute einfach mal
zu weit fuehren. eines jedoch zum abschluss; die spanischen eroberer brauchten ewig, um das land unter ihre kontrolle zu
bekommen. immer wieder gab es inka aufstaende, die zum teil so erfolgreich waren und ihre alte hauptstadt zurueckeroberten und
den spaniern grosse verluste zufuegten. dieser alte geist des inkavermaechtnisses ist bis in unsere heutige zeit erhalten geblieben.
ich dachte, einmal machu picchu gesehen, koennten die ruinen von pisaq, die wir einige tage spaeter besuchten, verblassen lassen,
doch weit gefehlt. jede alte inkaruine hat ihren reiz und ihre eigene geschichte. auch hier war ich wieder vollauf begeistert und
fasziniert. wie dem auch sei, nach einer woche intensiven inkatrip und kultur pur, verliesen wir cusco und fuhren mit dem nachtbus
nach puno an den titicacasee. ich glaube ich habe noch nie so gefroren wie auf dieser busfahrt. es war so schlimm, dass markus
und ich frueh 3.30 uhr anfangen mussten rum zu trinken, um uns wenigstens von innen zu waermen. als wir dann endlich am fruehen
morgen in puno ankamen, schnell in eine cafeteria- etwas warmes braucht der mensch - eine tasse kaffee nach der anderen, bis
wieder ein bischen leben in unsere koerper einzog. danach hostalsuche und sofort eine 2 tagestour auf 2 inseln des see.s gebucht.
so fuhren wir wenige stunden nach ankunft mit dem boot nach amantani mitten im titicacasee gelegen. schliefen dort bei einer
indiofamilie, besuchten, wie sollte es auch anders sein, noch einige inkaruinen, von denen wir aus einen wunderschoenen
sonnenuntergang erlebten. am naechsten tag ging es auf die insel taquile, die insel der strickenden maenner. wanderten ueber die
landschaftlich reizvolle insel bergauf, bergab und das bei fast 4000m ueber den meeresspiegel. ich hasse berge in dieser hoehe.
duenne luft und ich jedes mal kurz vor dem umfallen. was man nicht alles in seinem urlaub macht!? die menschen auf diesen inseln
leben in komunen zusammen, jeder hilft jeden und das gemeinschaftswohl steht an oberster stelle. bei diesen erschwerten
lebensbedingungen hier oben ist dieser grundsatz sehr einleuchtend. auf der rueckfahrt besuchten wir noch die schwimmenden
schilfinseln kurz vor puno. auf diesen kuenstlich angelegten inseln aus schilf leben 900 menschen. seit ca 5 jahren sind diese insel
eine touristenattraktion und die leute dort koennen gut leben vom tourismus und sind nicht mehr nur auf den fischfang
angewiesen(gut so etwas zu hoeren und zu sehen). nachdem wir wieder auf dem festland waren und es wieder mal haesslich kalt
war, besuchten wir abends noch ne disco. die musik war gut, die getraenke noch besser.es wurde nur literweise ausgeschenkt. so
tranken wir mit einigen freunden einen liter casique-rum und es ging uns gut.
am naechsten tag fuhren wir nach la paz/bolivien. der grenzuebergang war das blanke chaos. mussten zu fuss ueber die grenze,
ohne gepaeck, das blieb im bus. tausende menschen, autos busse usw. keiner wusste so genau wie das hier ablaeufft. wo warten,
wo unseren bus wiederfinden? naja , nach 2 stunden loeste sich unser chaos, wir fanden unseren bus wieder und brauchten nur 1,5
stunden bis la paz. wohnen hier im hotel italia, ganz nett! doch bolivien ist zur zeit auch ein kleines pulverfass. es gab in den letzten
tagen massive streiks, da die regierung im streit mit den cocabauern ist. es gab bei auseinandersetzungen in der letzten woche
bereits 3 tode. bis zum ersten mai ist nun ein waffenstillstand ausgehandelt worden und wir warten auf die dinge die da noch
kommen. sollten sich die 2 parteien nicht einigen bis dahin, haben die cocabauern mit einem 2 monatigen streik gedroht. das heisst
fuer uns wieder keine moeglichkeit uns hier fortzubewegen, da alle strassen blockiert sind. werden deshalb in der hauptstadt
bleiben, um zur not einen flieger zu nehmen. aber es gibt ja auch immer noch die moeglichkeit der friedlichen einigung. haben heute
morgen bereits eine demo hier erlebt. es bleibt auf jeden fall spannend und ich werde euch auf dem laufenden halten.
in diesem sinne seit alle recht herzlich gegruesst von raik
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